Moshi-Blog Tansania 2022 (13. Reise)

Auch im Sommer 2022 hat eine Reise in meine "zweite Heimat" stattgefunden. Dieses Jahr gab es sogar ein Jubiläum zu feiern: Seit 10 Jahren reise ich nach Tansania zu unseren Partnerschulen und meinen tansanischen Freunden.

Außerdem bin ich seit 10 Jahren Mitglied im Verein Helfen macht Schule. Natürlich gibt es unter "Tansania aktuell" wieder einen Blog für die zu Hause gebliebenen, der nach der Reise dann hierher wandert. Die Blogtexte finden sich unter der Bildergalerie.

 

Bilder und Filme

 

Klicken auf ein Bild öffnet eine vergrößerte Darstellung mit Begleittext und manchmal startet sogar ein Filmchen.

Die Klimaerwärmung hat Folgen: Viel ist nicht mehr übrig vom Gletscher auf dem Gipfel des Kilimandscharo. Das Foto entstand aus dem Flugzeug beim Rückflug nach Deutschland.

 

Moshi-Blog 2022 (13. Reise)

Kommentare: 13 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    M. Bauer (Freitag, 17 Juni 2022 07:50)

    Zum Glück bin ich nicht abergläubig - die 13. Reise nach Tansania findet in 6 Wochen statt. Wie immer ist die Vorfreude groß und es müssen vorher eine Menge Aufgaben erledigt werden. Wir werden eine 4er Gruppe sein und werden zusätzlich zu unseren Helfen macht Schule-Partnerschulen und den Ngorongoro-Krater zum ersten Mal die Gegend am Ol Doinyo Lengai, den heiligen Berg der Massai, besuchen.

  • #2

    M. Bauer (Montag, 25 Juli 2022 18:43)

    Jetzt wird's spannend: Für unseren Abreisetag nach Tansania sind leider bundesweit Streiks beim Bodenpersonal von Lufthansa angekündigt worden - wird dies Auswirkungen auf unseren Flug mit Ethiopian Air, einem Partner der Lufthansa in der Star Alliance, haben?

  • #3

    Angelika (Samstag, 30 Juli 2022 12:51)

    Hallo Micha, ich hoffe, Du bist trotz alledem gut angekommen!?!

  • #4

    M. Bauer (Samstag, 30 Juli 2022 14:51)

    Hallo Angelika, wir sind tatsaechlich gut angekommen. Ein Gepaeckstueck einer Mitreisenden hatte allerdings eine eintaegige Verspaetung. Inzwischen haben wir es erhalten. Die Begruessung war wie immer sehr herzlich und die Tage ausgefuellt. Heute morgen sind die Schueler in ihre Ferien gefahren / gegangen. Gestern haben wir daher noch gut miteinander gefeiert und gegessen. Mehr spaeter, der naechste Termin steht an: Besuch bei armen Familien von Schuelern.

  • #5

    M. Bauer (Samstag, 06 August 2022 18:57)

    Nach einer Zwangspause mangels Internetzugang wegen unserer Safari und einem Problem in der Kishumundu Secondary School kann ich heute am Hiroshima-Gedenktag erstmals wieder schreiben. Am Eingang zum Tarangire-Nationalpark und am naechsten Tag im Ngorongorokrater haben wir sehr viele Touristen gesehen. Der Einbruch der Besucherzahlen aufgrund der Coronapandemie ist anscheinend ueberwunden und die Tourismusindustrie erholt sich. An beiden Besuchtagen war Sonne und blauer Himmel Mangelware und es war fuer Tansania ungewoehnlich kalt. Zum Glueck waren wir durch unsere tansanischen Freunde ueber das Wetter dieses Jahr vorgewarnt und hatten genuegend warme Sachen dabei. Aufgrund der geringen Regenmengen fuehrte der Tarangire an vielen Stellen kein Oberflaechenwasser. Nur stellenweise war geringfuegig etwas Wasser zu sehen. Dort versammelten sich dann viele verschiedene Tierarten zu trinken.

    Im Ngorongorokrater verursachten Loewensichtungen sofort extreme Ansammlungen von Safarifahrzeugen. Da jeder Fahrer seinen Gaesten die beste Sicht bieten wollte erlebten wir regelrechte “Verfolgungs-Jagdszenen”, als die urspruenglich auf der Strasse liegenden Tiere vom unruhigen Gewimmel genervt abwanderten. Wir wanden uns auch ab und fanden in einem ruhigen Seitental eines kleinen Baechleins grossen Genuss beim Beobachten einer Zebraherde.

    Nach langer Fahrt ueber staubige Strassen erreichten wir den Ol Doniyo Lengai und genossen dort die Abgeschiedenheit und Ruhe in beeindruckender Landschaft. Unsere Lodge lag direkt unterhalb der Abbruchkante des grossen afrikanischen Rift-Valley mit phaenomenalen Blick auf den zur Zeit inaktiven Vulkan und den Natronsee. Es gab gute Gelegenheiten fuer Wanderungen in einzigartiger Landschaft.

  • #6

    M. Bauer (Samstag, 13 August 2022 12:19)

    Nach der Rueckkehr von unserer Safari waren wir einen Tag Gast am VTC. Die Berufsschule praesentierte uns stolz den Rohbau der neuen von Helfen macht Schule finanzierten KFZ-Werkstatt. Obwohl schon Ferien sind waren jeweils ungefaehr die Haelfte der Schueler und Lehrer in die Brufsschule gekommen, um mit uns zusammen zu treffen und das Erreichte zu feiern. Ausserdem haben wir einen Ausflug zum bunten, quirligen Kwasadalla-Markt gemacht und Einladungen zu Freunden wahrgenommen. Zur Zeit geniessen Winfried Sommer und ich die tolle Gastfreunlichkeit im Haus von unserer gemeinsamen Freundin Salome. Die Gegend ist wunderbar fuer schoene Spaziergaenge durch die Kaffeepflanzungen an den Haengen des Kilimandscharo.

  • #7

    Birgit Esslinger (Samstag, 13 August 2022 14:49)

    Hallo Michael, viel Freude und schöne Begegnungen wünsche ich dir noch in Tansania! Wie kalt ist es denn bei euch? Bei uns jagt eine Hitzeperiode die nächste. Das Gras ist vollkommen vertrocknet und die Bäume inzwischen sehr angegriffen ( entlaubt). Wir warten auf Regen. Früher tanzte man doch Regentänze in Afrika…….
    Ich bin nach Bonn gefahren und dachte an einen Zwischenstopp bei dir. Das müssen wir das nächste Mal unbedingt absprechen! Birgit

  • #8

    M. Bauer (Sonntag, 14 August 2022 08:22)

    Liebe Birgit, dieses Jahr ist das Wetter hier in Tansania sehr ungewoehnlich fuer August. Es ist kalt (ca. 20-23) und es regnet gelegentlich, obwohl eigentlich kalendarisch Trockenzeit sein sollte. Der Himmel ist zum Leidwesen meines Begleiters Winfried Sommer, ein Hobby-Sternenbeobachter und -fotograph, sehr oft wolkenverhangen: Hat er womoeglich seine ganze Ausruestung voellig umsonst mitgeschleppt? Ich habe gleichartig ungewoehnliches Wetter seltsamerweise schon einmal erlebt, damals in Begleitung von Michael Pieke, dem damaligen Chef-Astronom der Kopernikusschule, der 2015 ebenfalls mit Fernrohr angereist war, um den suedlichen Sternenhimmel zu beobachten.
    Wenn ich fuer Aberglaeubigkeit anfaellig waere ... Stattdessen ist mir bewusst, das es Wetterzyklen mit El Ninjo und La Ninja-Effekt gibt, die wir offenbar noch nicht genug beachten und nur unvollstaendig verstanden haben.

    Ich konnte hier bislang uebrigens keinen Regentanz-kompetenten Tansanier finden. Die scheinen ausgestorben zu sein. Vielleicht muessen wir zur Vermeidung solcher extremen Wetterereignisse doch unsere Lebensweise aendern und unsere CO2-Emmisionen senken, z.B. nicht mehr von Deutschland nach Tansania fliegen? Oh weh, das waere ein aeusserst schmerzhafter Verzicht fuer mich!! Da ich diese Reisen nicht nur zu meinem Vergnuegen mache erlaube ich mir mit etwas schlechtem Gewissen eine Fortfuehrung trotz der schlechten Umweltbilanz.

  • #9

    M. Bauer (Mittwoch, 17 August 2022 09:13)

    Gestern waren wir fuer Helfen macht Schule fuer Projektbesprechungen und die Ermittlung der Beduerfnisse der Schule zu einem Treffen mit dem Schulentwicklungskommitee in der Kishumundu Secondary School. Heute machen wir dies im VTC, der von uns unterstuetzten Berufsschule. Diesmal sind aber keine SchuelerInnen anwesend - sie haben Ferien!

  • #10

    M. Bauer (Donnerstag, 18 August 2022 20:12)

    Heute haben wir mit Freunden eine nette Naturfuehrung im Rau Waldschutzgebiet gemacht. Es grenzt direkt sued-oestlich an Moshi an. Man kann u.a. Kolobusaffen beobachten, Baumriesen sehen und einen tollen Primaerwald erleben. An heissen Tagen ist es angenehm kuehl. Die angrenzenden Reisfelder runden das erholsame Erlebnis einer gruenen Oase in der ansonsten in etwas Entfernung vom Kilimandscharo oft sehr trockenen Landschaft ab. Infos: https://www.rauecoculturaltourism.org/

  • #11

    M. Bauer (Samstag, 20 August 2022 11:59)

    Am Freitag sind wir zu den warmen Quellen Kikuletwa (Maji Moto) in der Gegend von Boma N'Gombe gefahren. Diese Fahrt ueber rauhe, staubige Schotterpisten durch eine sehr trockene Landschaft wuerde man kaum machen, gaebe es am Ende nicht diese wunderbar erfrischende Belohnung: Schwimmen im kristallklaren, smaragdgruenen und angenehm temperierten Suesswasser. Wahrlich ein Hochgenuss, dessen Erholungseffekt auf der Rueckfahrt allerdings schnell wieder aufgezehrt wird. Nichtsdestotrotz ein touristisches Highlight der Reise. Heute treffen wir uns mit Br. Shija, dem ehemaligen Leiter des VTC, der auf einer Reise in Moshi Zwischenstation macht. Es ist nach 2019 (s. Blog 2019) bereits unser zweites spontan zustandekommene Treffen seit er 2018 waehrend unseres Besuches voellig unerwartet von seinem Orden in die sehr weit entfernte Region Tabora im Suedwesten des Landes versetzt wurde und Br. Fidelis sein Nachfolger wurde. Wir haben uns viel zu erzaehlen.

  • #12

    M. Bauer (Montag, 22 August 2022 07:14)

    Nun ist es soweit: Mein Abschied naht, denn auch vier tolle Wochen sind irgendwann vorbei! Heute findet an der Kishumundu Secondar School eine gemeinsame Verabschiedung von mir und Winfried Sommer durch die Schule und das VTC statt. Winfried bleibt zwar noch eine Woche laenger hier, aber wir wollten den Aufwand und die Kosten durch mehrere derartige Veranstaltungen aufgrund unsere unterschiedlichen Abreisetage verringern.
    Das Abschiednehmen ist aufgrund der sehr herzlichen Beziehung immer ein schwieriger und anstrengender Prozess. Erfreulich an dieser Veranstaltung ist, dass man fast alle noch einmal zu sehen bekommt. Durch die Ferien war dies waehrend unseres Aufenthaltes selten der Fall.

  • #13

    M. Bauer (Mittwoch, 24 August 2022 17:50)

    Auch die schönste Reise geht zu Ende. Heute morgen kurz nach 5 Uhr bin ich müde in Frankfurt gelandet. Auf meine Koffer musste ich wegen des Personalmangels an den Flughäfen wie schon letztes Jahr ziemlich lange warten. Und dann hat hat sich sogar noch der deutsche Zoll für mich interessiert - wahrscheinlich wegen meiner zwei wirklich großen Koffer. Zum Glück konnte ich nach wenigen freundlichen Fragen zum Zweck meiner Reise und mitgebrachten Gütern dann meine Heimreise mit dem RMV antreten. Wie jeder Jahr läuft dann direkt nach meiner Ankunft bereits die vermisste Waschmaschine und macht aus der müffelnden Dreckwäsche im Gegensatz zur in Tansania üblichen arbeitsintensiven Handwäsche ohne große Anstrengungen meinerseits wieder frisch duftende, saubere Bekleidung. Auch heimische Bäckereierzeugnisse habe ich mit viel Wohlbehagen verspeist, bevor ich etwas Schlaf nachgeholt habe.